Unbequeme Presbyopie

Herr Professor Wenzel, derzeit sind nur circa 1,5 % der implantierten Intraokularlinsen MIOL mit einer jährlichen Steigerung zuletzt um 0,1 Prozent. Sind die Patienten noch nicht ausreichend darüber informiert? Wie hoch liegen die Zahlen bei Monovision?

Multifokale Linsen werden nach meinem Wissen gar nicht mehr hergestellt, heute gibt es praktisch nur noch bifokale Linsen mit je einem Nah- und einem Fernpunkt. Damit erreicht die Optik bei weitem nicht die Flexibilität, die eine gute Gleitsichtbrille bietet. Seit Ende der 1980er Jahre werden die bifokalen Linsen in optisch kaum veränderter Form unter dem Namen „Multifokal“ beworben und implantiert. Der Grund für die Zurückhaltung bei Patienten und Operateuren seit über 20 Jahren liegt wohl darin, dass von den meisten Patienten die Risiken und Nebenwirkungen der MIOL als zu groß angesehen werden. Zahlen zur Monovision gibt es nicht, wobei viele Implanteure dazu übergegangen sind, auch bei MIOL die Akzeptanz durch die Implantation unterschiedlicher Linsen rechts und links zu erhöhen, also das Monovisionsprinzip teilweise nachahmen.

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