Als Star oder Katarakt bezeichnet man eine Eintrübung der ursprünglich klaren Augenlinse. Sie bemerken, dass Sie wie durch einen
leichten Schleier sehen, blendempfindlicher werden oder Doppelbilder haben. Beim fortgeschrittenen Star kann durch die Linsentrübung kein scharfes Bild auf der Netzhaut entstehen. Ursache ist eine Streuung der Lichtstrahlen, die auch zu erhöhter Blendempfindlichkeit oder Doppelbildern führen
können. Da sich Menschen an eine langsam fortschreitende Sehverschlechterung gewöhnen, kann die Fahrtauglichkeit bereits eingeschränkt sein, ohne dass sie sich dessen bewusst sind.
Woher kommen eigentlich die beiden Namen Katarakt oder Star? „Der“ Katarakt ist ein Wasserfall, „die“ Katarakt eine Augenerkrankung. Ausgehend von altägyptischen Theorien wurden von der Schule des Hippokrates Störungen der Körpersäfte als Ursache aller Erkrankungen des Menschen angenommen.
So wurde damals vermutet, dass beim Star eine krank machende Flüssigkeit in das Auge eindringe. Diesen Prozess nannte man „Hypochyma“, das heißt „Erguss“. Dabei soll die Flüssigkeit im Auge erstarren und ein Häutchen vor der Linse bilden. Durch falsche Übersetzungen entstand vor rund 1.000 Jahren daraus der noch heute übliche Begriff Katarakt.
Der Begriff „Starblind“ ist schon im 8. Jahrhundert n. Chr. gebraucht worden und bezeichnet im Gegensatz zu „Hypochyma“ (Erguss) das Endstadium, die „geronnene“ bzw. „erstarrte“ Masse im Auge. Da das Wort „Star“ in ähnlicher Form im jüdischen und arabischen Sprachraum vorkam, wurde es vielleicht durch jüdische Ärzte von der Antike in die Neuzeit überliefert. Aus heutiger Sicht ist also das Wort „Star“ zutreffender als das Wort Katarakt.